Ludendorffs Volkswarte, 4. Jahrgang 1932 komplett in einem Band gebunden, Wochenzeitung, Sprachrohr des Tannenberg-Bundes bzw. Erich Ludendorffs
= 52 Ausgaben, dazu 52 x Vor'm Volksgericht"!
Zustand: 1-2 (Definition)
Preis: 250,00 €
Zusätzliche Informationen:
Ludendorffs Volkswarte ist eine 1929 in München gegründete Wochenzeitschrift. Sie trug den Untertitel „Sieg der Wahrheit: der Lüge Vernichtung“. Die Auflage betrug beim Verbot im Jahre 1933 bis zu 130.000 Exemplare.
Als Vorläuferzeitung der Ludendorffs Volkswarte kann die Deutsche Wochenschau angesehen werden, in der Erich Ludendorff bis 1929 Artikel verfasste. Diese Zeitung entsprach 1929 nicht mehr seinen Vorstellungen. Mathilde, Erich Ludendorff und andere Autoren kritisierten in der Volkswarte öffentlich das NS-Regime. Als Illustrationen erschienen dazu Karikaturen von Hans-Günther Strick, in denen Hitler und andere Mitglieder in Partei und Staat verächtlich gemacht wurden. Beispiele für Titelthemen sind: „Der Nationalsozialismus als Würger“, „Das Irrlicht Hitler“ oder „Vor einem neuen Weltkrieg“. Auch warfen Ludendorff und seine Frau Mathilde Adolf Hitler in der Volkswarte vor, zu wenig gegen die angebliche Bedrohung durch das Weltjudentum zu tun. Diese öffentliche Kritik führte 1933 nach mehreren Androhungen zum Verbot der Zeitung. Herausgeber war der Volkswarte-Verlag München, welcher nun seinen Schwerpunkt auf die Zeitschrift Am heiligen Quell Deutscher Kraft verlegte.
Der Tannenberg-Bund – Arbeitsgemeinschaft völkischer Frontkrieger- und Jugendverbände (TB) war ein völkischer Verein, der sich vorwiegend aus Frontkämpfern des Ersten Weltkriegs bildete. Benannt war er nach der Schlacht bei Tannenberg im Ersten Weltkrieg. Er wurde am 5. oder 7. September 1925 unter entscheidender Mitwirkung des späteren Reichsarbeitsführers Konstantin Hierl gegründet. Erich Ludendorff übernahm formal nur die Schirmherrschaft, der TB ist aber als sein persönlicher politischer Verein anzusehen. Offizieller Vorsitzender war General a. D. Friedrich Bronsart von Schellendorf, ein alter Jugendfreund Ludendorffs.
Aufgabe des TB sollte es sein, alle extrem rechten und völkischen Gruppierungen Deutschlands nach der Auflösung des Frontbanns von Ernst Röhm zu sammeln und ein Gegengewicht völkischer Aktivisten zu den etablierten Militärvereinen, Standesgesellschaften der Offiziere und dem Stahlhelm zu bilden. Über den TB sollte Ludendorff als Sammlungspunkt für rechte Wehrverbände und völkische Vereine gegen die in Neugründung befindliche NSDAP und die SA dienen und gegen die Zersplitterung der extrem rechten Vereine und Verbände in Deutschland wirken. Dies schloss eine Heroisierung Ludendorffs als Feldherrn ein, die sich gegen Hindenburg, die alten deutschen Königshäuser und Adolf Hitler richtete.
1926/27 betrug die Mitgliederzahl 30–40.000. Bis 1926 gelang es Hierl, eine Reihe von Organisationen unter dem Dach des Tannenbergbundes zu vereinen, z. B. den Frontkriegerbund, Reste der Altreichsflagge, den „Deutsch Völkischen Offiziersbund“ (DVÖ) Hierls, „Die Eiserne Schar. Bund deutscher Männer und Frontkämpfer“ aus Frankfurt am Main, den „Bund Völkischer Lehrer Deutschlands e.V.“ aus Berlin und so weiter. Wichtigstes Sprachrohr war der Völkische Kurier, später die Völkische Feldpost, ab 1926 Ludendorffs Privatblatt Die Deutsche Wochenschau. 1929 wurde sie in Ludendorffs Volkswarte umbenannt.