Eintrittskarte für das Stadttheater Brandenburg an der Havel zur Vorstellung am 23. Februar 1936
4,7 x 8 cm, Intendant: Siegfried Kohrt
Zustand: 1 (Definition)
Preis: 6,50 €
Zusätzliche Informationen:
Die Theatertradition des Brandenburger Theaters geht auf das Jahr 1817 zurück. In diesem Jahr wurde in der Stadt Brandenburg das Stadttheater gegründet. Die erste Aufführung fand am 5. Oktober statt. Unter der Leitung August Breedes, der zuvor bereits eine andere privatwirtschaftliche Theatereinrichtung in der Stadt geleitet hatte, wurde Maria Stuart von Friedrich Schiller aufgeführt. Der Theaterneubau war auf dem Grundstück eines vorbestehenden Hospitals errichtet worden. Betreiber war eine eigens gegründete kommunale Aktiengesellschaft.
Am 24. März 1824 kam es im Stadttheater zu einem Brand. Im Anschluss verließen Theaterdirektor Wilhelm Gerstel und die Schauspieltruppe die Stadt. Die Reparatur der Schäden dauerte etwa anderthalb Jahre. Am 14. August 1825 konnte das Theater schließlich wiedereröffnet werden.
Parallel hatte sich seit 1855 jedoch auf private Initiative eine zweite Theatereinrichtung in der Gastwirtschaft Tivoli in der Stadt als Sommertheater zunächst auf einer Freilichtbühne etabliert. Die Spielstätte erhielt nach den Betreibern benannt den Namen Ahlert's Berg. Dieses private Theater wurde zunächst bis zum 21. August 1870 bespielt, als es im Zuge des Deutsch-Französischen Krieges geschlossen werden musste. Ab 1872 wurde der Betrieb des Sommertheaters wieder aufgenommen und etabliert.
1909 wurde in der Blumenstraße das Neue Theater als Winterbühne im vormaligen Apollotheater, einem Varieté- und Tanzlokal, eröffnet. Eröffnungsvorstellung dieses zweiten offiziellen Stadttheaters war Die Braut von Messina von Friedrich Schiller. 1912 wurde das Neue Theater in Stadttheater umbenannt. Es blieb bis 1944, bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs, am Standort in der Blumenstraße angesiedelt, ehe es auf Befehl Joseph Goebbels wie auch weitere Theatereinrichtungen im Land geschlossen wurde. Am 16. September 1944 erfolgte die Schließung der Bühne. Im April 1945, kurz vor Kriegsende, wurde der Theaterbau in der Blumenstraße bei Kämpfen um die Stadt Brandenburg zerstört.