Eintrittskarte für das Herzogliche Hoftheater Altenburg, ca. 1910
4,7 x 8,3 cm
Zustand: 0 (Definition)
Preis: 6,50 €
Zusätzliche Informationen:
Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Altenburger Spielstätten den Ansprüchen des Publikums nicht mehr gerecht: 1868 sprach sich Herzog Ernst I. für die Erbauung eines Theaters in Altenburg aus. So wurde 1869–1871 das „Neue herzogliche Hoftheater“ von Architekt Otto Brückwald, einem Schüler Sempers, im Stil der Neorenaissance erbaut mit drei Rängen (Empore, Balkon) und Proszeniums- und Mittellogen sowie einem runden Deckenplafond, dessen allegorische Gemälde der Maler Höffemeyer aus München schuf. Am 16. April 1871 fand die Einweihung mit Der Freischütz von Carl Maria von Weber unter der Leitung von Wilhelm Stade statt, welcher bis 1874 die musikalische Leitung innehatte.
1904/05 wurde das Theater umgebaut: Neu hinzu kamen eine mondäne Innenausstattung mit beeindruckenden Deckengemälden, goldenen Verzierungen und rot gepolsterten Sitzen im großen Saal. Durch den Anbau des Foyertraktes im Stile des romantisierenden Klassizismus mit neuer Fassade erhielt das Theater neben der veränderten Freitreppe ein Kassenfoyer, ein Hauptfoyer sowie die Einrichtung zusätzlicher Aufgänge für die Ränge. Das Theater wurde gleichzeitig mit einer Gasbeleuchtung ausgestattet. 1893–1903 gastierten Dirigenten wie Alfred Hertz, Richard Sahla, Hans Chemin-Petit und Arthur Nikisch. Aus dieser Zeit stammt auch ein Brief von Engelbert Humperdinck über die Altenburger Erstaufführung seiner Märchenoper Hänsel und Gretel.[11] 1903 wurde Georg Göhler zum Hofkapellmeister berufen und sorgte für weitere Erstaufführungen im Opern-Repertoire: 1903 Offenbachs Hoffmanns Erzählungen, 1910 Puccinis Madama Butterfly, Smetanas Die verkaufte Braut und 1909 Wagners Der Ring des Nibelungen. Im Bereich Schauspiel ist die Aufführung von Goethes Faust hervorzuheben.
Während des Ersten Weltkriegs fanden u. a. Aufführungen von Verdis Othello und Strauss’ Salome statt, unter dem 1917 neu engagierten Kapellmeister Eugen Szenkar wurde 1919 erneut Wagners Der Ring des Nibelungen gespielt