Eintrittskarte für ein Konzert im Musikinstitut der Universität Tübingen am 24. Februar 1933 mit dem akademischen Streichorchester

7,3 x 9 cm

Zustand: 1-2 (Definition)

Preis: 10,00 €

Zusätzliche Informationen:

Geschichte der Musikwissenschaft an der Universität Tübingen
1817, im Zusammenhang der Dreihundertjahrfeier der Reformation, berief man zum Dienste einer geregelten Musikpflege an der Universität Tübingen Friedrich Silcher zum Universitätsmusikdirektor. Erstmals seit den mittelalterlichen Septem artes liberales erschien die Musik damit wieder im universitären Fächerkanon. Zu Silchers Aufgaben gehörte neben der Leitung der Musik an der Universität und an der Stiftskirche auch der Musikunterricht am Evangelischen Seminar am katholischen Wilhelmstift. Seine musikgeschichtlichen Lehrveranstaltungen waren ebenso an ein breites akademisches wie nicht-akademisches Publikum gerichtet. Zu seinem Abschied erhielt Silcher 1860 die Ehrendoktorwürde.   (...)

Mit Fritz Volbach kam 1907 ein ebenso umfassend erprobter Musiker wie promovierter und vielseitig gebildeter Musikgelehrter nach Tübingen. Sein Name verbindet sich mit der Händelbewegung seiner Zeit. Als Komponist und Dirigent wirkte er erfolgreich im In- und Ausland und führte auch den Akademischen Musikverein in Tübingen zu neuen künstlerischen Höhen. Während seiner Amtszeit diskutierte der Senat mehrfach über die Stellung der Musikwissenschaft, die Einrichtung eines Ordinariats und das Promotionsrecht, das schließlich 1922 eingeführt werden konnte.

Karl Hasse (1919–1935) profitierte von dieser Entscheidung, indem ihn die Fakultät ohne Promotionsleistungen und -gebühren umgehend promovierte. 1923 konnte er das „Musikwissenschaftliche Seminar“ am „Musik-Institut“ der Universität Tübingen gründen und die Musikwissenschaft als eigenständige Disziplin hier ausbauen. Siebzehn Promotionen fallen in seine Amtszeit. Hasse begründete die Schriftenreihe Veröffentlichungen des Musik-Instituts der Universität Tübingen, gab die Zeitschrift Musik in Württemberg mit heraus und leitete die Editionsreihe Denkmäler der Tonkunst in Württemberg. Früh stellte Hasse wie sein Assistent Otto zur Nedden seine Arbeit in den Dienst der nationalsozialistischen Ideologie. Nicht zuletzt dieses Engagement führte 1935 zu Hasses Berufung als Direktor der Kölner Musikhochschule.

Das in den Lehr- und Prüfungsbetrieb integrierte Musikinstitut verfügte im Pfleghof inzwischen über mehrere Räume: den Musiksaal, die Kapelle, einen Hörsaal, ein Vorstandszimmer – dazu eine Handbibliothek, Musikinstrumente, Lehrausstattung, einen eigenen Etat und einen Institutsassistenten.

Mit Ernst Fritz Schmid, Enkel Emil Kauffmanns und Vater von Manfred Herrmann Schmid, übernahm erstmals ein habilitierter Wissenschaftler die außerordentliche Professur am Musikwissenschaftlichen Seminar und das Amt des Universitätsmusikdirektors. Mit ihm setzte sich der Weg der Akademisierung der Musik an der Universität Tübingen entsprechend energisch fort. Schmid richtete das Schwäbische Landesmusikarchiv ein und intensivierte die Quellenforschung, die später in seine Mitarbeit an der Neuen Mozart-Ausgabe einfloss.   (...)

Zustand: zweifach gelocht

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